Ökonomische und ökologische Folgen inklusive

Die Deutschen bestellen gern online – und schicken mehr als 15 % zurück

Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg haben kürzlich bemerkenswerte Zahlen veröffentlicht: Im vergangenen Jahr sind von allen Online-Bestellungen in Deutschland stolze 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel zurückgeschickt worden. Warum aber geht jede sechste Bestellung wieder zurück? Mal gefällt oder passt etwas nicht, mal ist es einfach die pure Lust am Shoppen oder, oder, oder… Welche Konsequenzen dieses Hin-und-her hat, ist kaum bekannt. Erst einmal finanziell: Ein retournierter Artikel verursacht Kosten von durchschnittlich elf Euro – in 2018 waren das also insgesamt mehr als fünf Milliarden Euro. Da dieses Geld bereits im Verkaufspreis einkalkuliert ist, zahlen alle Kunden diesen „Aufpreis“.

Immerhin werden die meisten Artikel nach Prüfung wieder verkauft, nur vier Prozent landen im Abfall. ABER: Was das an unnötigen Verpackungsabfällen bedeutet – da die meisten Kunden die Versandverpackungen aus Pappe oder Kunststoff im Regelfall mehr schlecht als recht für die Rücksendung handhaben, ist für nahezu jede Retoure eine zweite Verpackung erforderlich. Und das sind dann jährlich eben 280 Millionen Stück!

Die vielen Rücksendungen wirken sich noch in anderer Hinsicht auf die Umwelt aus, denn jedes Paket bedeutet natürlich auch Transportaufwand per Flugzeug, Bahn oder Lkw. Die Universität kommt in ihren Berechnungen hier auf rund 238.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspricht der Umweltbelastung von täglich 2.200 Autofahrten von Hamburg nach Moskau.

Also: Kaufen Sie bewusst ein – und wenn es geht verpackungsarm im örtlichen Handel.